LEE Sangho / JEON Jeongho, „Ein neuer Tag bricht an am Fuße des Paektusan“, Acryl auf Leinwand, Original 1987, Wiederherstellung 2005

LEE Sangho / JEON Jeongho 

Eröffnung am Freitag, den 14. Juni um 19:00 Uhr

15. Juni bis 7. Juli 2024

Do-So,14:00 bis 19:00 Uhr

Künstlerische Leitung: CHUNG Hyun Joo, YOO Jae-Hyun und Bernhard Draz

Minjung ist die Bezeichnung für eine Ende der 70er Jahre entstandene politisch und kulturell motivierte Volksbewegung in Südkorea, aus der die Minjung Art als revolutionäre Kunstrichtung entstand.

Im Südkorea jener Zeit förderten die Militärregierungen grundsätzlich eine politisch unverbindliche Kunst nach westlichem Vorbild. Die Minjung-Künstler entwickelten hingegen eine narrative Bildsprache mit eindeutigen politischen Aussagen und distanzierten sich von den kulturellen Einflüssen der westlichen Konsumwelt. Die Minjung-Kunst war stets eine radikale und oppositionelle Volkskunst-Bewegung, die nach ihrer Entstehung Opfer staatlicher Repression wurde und erst im demokratischen Korea offizielle Anerkennung fand.

Im Meinblau Projektraum wird nun eine Ausstellung der beiden bedeutenden Minjung-Künstler LEE Sangho und JEON Jeongho aus Gwangju gezeigt. Beide engagierten sich in den 80er Jahren gegen die Militärdiktatur. 1987 wurden sie als erste Künstler Südkoreas aufgrund der Präsentation ihres politisch motivierten Banner-Gemäldes „Ein neuer Tag bricht an am Fuße des Paektusan“ wegen Verstoßes gegen das Gesetz der nationalen Sicherheit verhaftet und getrennt. Beide engagierten sich nach ihrer Freilassung unabhängig voneinander weiter als Minjung-Künstler und Menschenrechtsaktivisten. In Berlin wird ihr Werk nun fern der Heimat erstmalig wieder zusammengeführt. (bd)

 

Die Ausstellung wird gefördert durch die Stiftung Pfefferwerk
Meinblau Projektraum wird gefördert durch das Land Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt